Geschichte
Der Verein
Die AIDS-Hilfe Schwäbisch Gmünd wurde am 18. Juli 1995 als eingetragener Verein gegründet, damals noch unter dem Namen AIDS-Hilfe Ostwürttemberg. Da aber sehr schnell klar wurde, dass außerhalb der Region kaum jemand etwas mit dem Begriff „Ostwürttemberg“ anfangen konnte, wurde die Stadt, deren Sitz die AIDS-Hilfe war, als Namensgeberin gewählt.
Im ersten Jahr des Bestehens fand die Arbeit in den Privaträumen der Vorstandsmitglieder statt. Nach rund einem Jahr waren allerdings Räume für den ersten Infoladen gefunden, nämlich in der Münstergasse 9. Die Suche davor war teilweise sehr frustrierend, weil kein Hausbesitzer einer AIDS-Hilfe Räumlichkeiten vermieten wollte. Sogar Ärzte lehnten ab, bis sich in der Münstergasse 9 ein griechischer Vermieter fand, der vermutlich gar nicht so genau wusste, wer in sein Haus einzieht.
Innerhalb kürzester Zeit wurde jedoch die AIDS-Hilfe durch eine geschickte Öffentlichkeitsarbeit bekannt. Allerdings wurden bald auch die Räumlichkeiten zu klein und ein neuer Standort in der Bocksgasse 23 in der Werdich-Passage konnte bezogen werden. Dort sollten es zehn Jahre werden, bis abermals der Platz nicht mehr ausreichte. Zum dritten Mal war eine Suche fällig, als deren Ergebnis die bisher schönsten Räume in einem neu erbauten Haus gefunden werden konnten.
Im Traubengässle 3 ist der Infoladen ganz genau auf die Bedürfnisse der AIDS-Hilfe Schwäbisch Gmünd zugeschnitten worden. Was will man mehr?
Heute ist die AIDS-Hilfe Schwäbisch Gmünd ein Verein, der viele prominente und weniger prominente Mitglieder in seinen Reihen hat. Besonders erfreulich: Aus der Politik sind Vertreterinnen und Vertreter aller großen demokratischen Parteien bei der AIDS-Hilfe; manche aktiv, andere als passive Mitglieder, die den Verein einfach mit ihrem Beitrag unterstützen wollen.
Siebzehneinhalb Jahre arbeitete die AIDS-Hilfe Schwäbisch Gmünd übrigens rein ehrenamtlich. Teilweise bedeutete das für einzelne Mitglieder eine monatliche Leistung von bis zu zweihundertfünfzig Stunden Arbeit. Irgendwann machte sich aber die Einsicht breit, dass dies nicht mehr zu leisten ist angesichts der immensen Aufgaben.
Mit der Einstellung einer Verwaltungskraft als Leiterin der Geschäftsstelle wurde das Ende der reinen Ehrenamtlichkeit eingeläutet. Inzwischen sind eine Hauswirtschafterin, eine Psychotherapeutin und eine weitere Verwaltungsfachkraft dazu gekommen. Zeitweise arbeitete auch ein Pädagoge mit.
Angesichts der Zukunftsherausforderungen kommen außer AIDS immer weitere neue Arbeitsgebiete dazu. Beispielhaft seien hierzu Hepatitis oder sexuell übertragbare Infektionen genannt. Die AIDS-Hilfe Schwäbisch Gmünd ist auch für diese und andere Aufgaben bestens gerüstet.
Die neuesten Projekte sind zum einen die Checkpoint-Angebote sowie die “rainbow-refugees” für schwule Geflüchtete.